Gesundheit durch Bewusstsein
Als Heilpraktiker (Physiotherapie) kann ich Ihnen eine Privatverordnung für Leistungen aus dem Behandlungsfeld der Physiotherapie anbieten. Somit ist für Sie eine Weiterbehandlung in der Praxis möglich, auch wenn Sie die maximale Anzahl von Verordnungen Ihres zuweisenden Arztes bereits in Anspruch genommen haben.
Die Preisgestaltung der Leistungen vom Heilpraktiker (Physiotherapie) orientiert sich an der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) und dem Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker (GebüH). Wenn Sie eine Zusatzversicherung für Heilpraktiker oder private Krankenversicherungen abgeschlossen haben, können Ihre Rechnungen im Rahmen der vertraglich festgelegten Vergütung erstattet werden.
Philosophie
Mein Anspruch ist es, Patienten*innen möglichst umfassend und ganzheitlich zu behandeln. Angefangen von der Versorgung bei akuten Beschwerden, über rehabilitatives und präventives Training biete ich das Leistungsspektrum im klassischen physiotherapeutischen Rahmen mit manuellen Techniken und einem breiten Spektrum alternativer Heilmethoden.
Ich lege großen Wert darauf, jeden Menschen in seiner Gesamtheit zu sehen, zu bewegen und individuell zu betreuen. Die Aktivierung der Selbstheilungskräfte erlaubt es dem Körper, seinen Heilungsprozess aus eigener Kraft mitzugestalten. Bei diesem Prozess verstehe ich mich als Begleiter und Unterstützer.

Leistungen
Falls Sie nicht bereits Patient*in in der Praxis sind, ist eine individuelle Befundaufnahme nötig, um mögliche Ursachen Ihrer körperlichen Beschwerden zu erkennen und die Untersuchungsergebnisse gegebenenfalls zur weiteren Differenzierung und klinischen Diagnostik an einen Mediziner weiterzuleiten.
Als langjährig praktizierender Physiotherapeut fließen meine Erfahrungen aus der Manuellen Therapie, der Physikalischen Therapie sowie der Sportphysiotherapie in die Behandlung ein. Meine speziellen Therapieangebote sind u.a. Kiefergelenksbehandlungen, Migräne- und Tinnitusbehandlungen. Der Einsatz von Kinesiotape-Verbänden, Physiotherapie für Sportler*innen (Golfer*innen u.a.) sowie die Anwendung alternativer Heilmethoden runden mein Behandlungsangebot ab.
Neu biete ich Vibrationstraining zur Verbesserung des Stoffwechsels und der Durchblutung an.
Erstkontakt
- Anamnese
in einem Gespräch mit Ihnen stelle ich Fragen zur Vorgeschichte Ihrer aktuellen Erkrankung und persönlichen Lebenssituation - Inspektion
ich betrachte Ihre Physiognomie und erhalte daraus Kenntnisse über Ihre Körperfunktionen, die in den Behandlungsprozess mit einfließen - Palpation
ich untersuche Ihren Körper und erhalte dabei Informationen über Bewegungs-, Kraftausmaß, sowie Art, Umfang und Ort Ihrer Schmerzangaben. Darüber hinaus erhalte ich Informationen zu unterschiedlichen Körper- und Organstrukturen

Im Rahmen der Differenzial-Diagnostik erhalte ich Informationen, ob ein für mich zu behandelndes Krankheitsbild vorliegt. Ist dies der Fall, entscheide ich mit Ihnen zusammen eine Behandlung durchzuführen. Über das Behandlungsziel vereinbaren wir entsprechende Termine. Dieser Vorgang bedarf keiner ärztlichen Zuweisung. Zum Ende erhalten Sie eine Rechnung, die Sie bei Ihrem Kostenträger einreichen können und die im Rahmen Ihrer vertraglich festgelegten Vergütung erstattet werden kann.
Unser Team
Unsere Philosophie lautet „Gesundheit durch Bewusstsein.”
Unser Team besteht aus erfahrenen Therapeuten*innen sowie freundlichen und kompetenten Rezeptions- und Verwaltungskräften. Das Therapeutenteam ist umfassend ausgebildet, staatlich anerkannt bzw. diplomiert und in unterschiedlichsten Bereichen zusatzqualifiziert, z.B. als HP-Physio, Manuelle/r Therapeut*in, Bobat/PNF Therapeut*in, Sportphysiotherapeut*in. Der überwiegende Teil verfügt bereits über eine langjährige Berufserfahrung mit Schwerpunkt auf den Fachrichtungen Orthopädie, Chirurgie und Neurologie. Kontinuierliche Weiterbildung ist für uns selbstverständlich, um auf dem aktuellsten medizinischen und therapeutischen Stand zu sein und unsere Patienten hochqualifiziert behandeln zu können.





Mein Netzwerk
In enger Zusammenarbeit mit behandelnden Ärzten*innen überlege ich, welche Therapieform für Sie die geeignetste ist. In Essen und Umgebung kooperiere ich mit Spezialisten*innen unterschiedlichster Fachrichtungen und stehe mit Medizinern und Spezialkliniken in intensivem fachlichem Austausch. Wenn ich einen bestimmten Untersuchungs- oder Behandlungsbedarf sehe, empfehle ich Ihnen gerne einen der Spezialisten aus meinem Netzwerk.
Zu Erkrankungen des Nervensystems oder Erkrankungen, die das Nervensystem beeinträchtigen zählen u.a. Multiple Sklerose (MS), Morbus Parkinson, Polyneuropathie, aber auch der Schlaganfall, der zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen in Deutschland zählt. Ein Großteil der Schlaganfallpatienten leidet an nervenbedingten Störungen.
Die Physiotherapie kann bei neurologischen Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems mit gezielten therapeutischen Maßnahmen die körperliche Bewegungs- und Funktionsfähigkeit verbessern, wiederherstellen oder erhalten. Gezielte Behandlungstechniken sollen der Anbahnung von Bewegungsabläufen dienen. Dazu können neurophysiologische Techniken wie PNF (eine dreidimensionale physiotherapeutische Behandlungsmethode zur Anbahnung von einfachen und komplexen Bewegungsabläufen) und Krankengymnastik nach Bobath angewandt werden.
Bei allen Bewegungsstörungen, die vom Gehirn ausgehen, kann der qualifizierte Physiotherapeut die Bobath-Therapie einsetzen. Das Behandlungskonzept beruht darauf, dass gesunde Hirnregionen lernen können, die Aufgaben der geschädigten Areale zu übernehmen. Diese Fähigkeit zur neuen Organisation des Gehirns nennt man Plastizität. Physiotherapie kann diese Plastizität fördern. Ebenfalls unterstützt die Krankengymnastik nach Bobath bei dem Wiedereinsetzen von gelähmten Körperegionen und hilft dem Lösen von spastisch veränderten Muskelgruppen.
Der Einsatz der PNF-Therapie (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation) verbessert, durch Übung von speziellen diagonalen Bewegungsmustern, die Informationsweiterleitung zwischen Nervensystem und Muskulatur. Ebenso werden so die Rezeptoren in Gelenken, Muskeln und Sehnen angeregt und aktiviert. Durch diese Stimulation wird die Wahrnehmung gefördert, die entscheidend für eine adäquate und normale Bewegung ist.
Behandlungsziele der Physiotherapie bei neurologischen Erkrankungen sind sowohl die Förderung und Besserung der Motorik als auch der Koordination und des Gleichgewichts, welches wiederum das Sturzrisiko verringert. Schmerzen und Missempfindungen sollen reduziert werden. Zentrales Anliegen ist es, mit dem Patienten Bewegungen für den täglichen Gebrauch zu üben und zu automatisieren. Die Mobilität soll gesichert werden, damit sich der Alltag leichter gestalten lässt und eine Verbesserung der Lebensqualität möglich wird.

Am 20. März drehte sich bei „die praxis“ alles rund um das Thema Heilpraktiker für Physiotherapie. Inzwischen haben neben André Possél vier seiner Mitarbeiter die Zusatz-Ausbildung zum Heilpraktiker für Physiotherapie absolviert: Daniela Altmann, Kirsten Mihsler, Niklas Krause und Mark Erdmann. Im Rahmen der Info-Veranstaltung erklärte André Possél, dass sich im Vergleich zum Voll-Heilpraktiker der Heilpraktiker für Physiotherapie auf die Behandlungsziele, -maßnahmen und -techniken der Physiotherapie beschränkt. André Possél hob hervor, dass ein Heilpraktiker für Physiotherapie einem Patienten einen Zugang zu physiotherapeutischen Behandlungen unabhängig von einer ärztlichen Überweisung ermöglichen kann. Detailliert schilderte André Possél wie ein Heilpraktiker für Physiotherapie vorgeht, um eine Diagnose und Prognose zum Krankheitsbild eines Patienten zu erstellen.
Auch zu den entstehenden Kosten gab es Informationen: Die Preisgestaltung orientiert sich an der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) und dem Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker (GebüH). Dies sind Richtwerte, die im Rahmen der jeweiligen Praxisangebote und fachlichen Qualifikationen individuell gestaltet sind. Das Angebot richtet sich an Selbstzahler und Privatpatienten. Eine Kostenübernahme durch GKV und PKV ist möglich, es lohnt sich beim Kostenträger zu klären, ob und in welchem Umfang im Rahmen der vertraglich festgelegten Vergütung Kosten erstattet werden können. Während der Veranstaltung gab es für die Zuhörer Gelegenheit Fragen zu stellen und über individuelle Anliegen zu sprechen.
Physiotherapie kann einen wesentlichen Behandlungsbeitrag leisten, wenn infolge eines Schlaganfalls, auch Apoplex genannt, das Bewegungssystem betroffen ist oder wenn Lähmungen eingetreten sind. Sehr häufig kommt es zu einer Halbseitenlähmung (Hemiparese): Die Patienten können eine Körperseite nicht mehr bewegen, da wichtige Nervenzellenareale, die für die Motorik und Koordination zuständig sind, in der dazugehörigen Gehirnhälfte zerstört sind. Die physiotherapeutische Behandlung sollte nach einem Schlaganfall so schnell wie möglich beginnen, also bereits am ersten Tag in der Klinik.
Auch wenn der Patient noch bettlägerig und sehr schläfrig ist, können die Physiotherapeuten mit ihrer Arbeit starten: Am Anfang steht die Stimulation der intakten Hirnareale durch Druck, sanftes Bürsten sowie Berühren und aktives wie passives Bewegen. Die Behandlung wird in der (neurologischen) Rehabilitation und anschließend in der freien Praxis eines Physiotherapeuten fortgesetzt. In der Regel kommen dann allgemeine und neurologische Krankengymnastik zum Einsatz sowie Wärme- und Kältetherapie.
Wie bei allen Bewegungsstörungen, die vom Gehirn ausgehen, wird nach einem Schlaganfall z. B. die Bobath-Therapie eingesetzt. Das Behandlungskonzept beruht darauf, dass gesunde Hirnregionen lernen können, die Aufgaben der geschädigten Areale zu übernehmen. Diese Fähigkeit zur neuen Organisation des Gehirns nennt man Plastizität. Physiotherapie kann diese Plastizität fördern. Behandlungsziele bei der Physiotherapie nach Schlaganfällen sind sowohl die Förderung und Besserung der Motorik als auch der Koordination und des Gleichgewichts. Zentrales Anliegen ist es, mit dem Patienten Bewegungen für den täglichen Gebrauch zu üben und zu automatisieren. Die Mobilität soll gesichert werden, damit sich der Alltag leichter gestalten lässt und eine Verbesserung der Lebensqualität möglich wird.
Geschwollene Augen? Geschwollene Arme und Beine? Haut-Ödeme? Migräne oder Nebenhöhlenentzündungen? Ein blockierter Lymphfluss kann die Ursache dafür sein!
Als Lymphe bezeichnet man die Gewebeflüssigkeit, die in den Lymphbahnen durch den ganzen Körper geleitet wird. Diese Flüssigkeit ist ein Stoffwechselprodukt, das bei der Blutversorgung des gesamten Organismus entsteht. Das offene Lymphsystem ist ein wichtiges Transportsystem im menschlichen Körper: Die Lymphe transportiert Giftstoffe oder Bakterien aus dem Gewebe, die dann in den Lymphknoten gefiltert und gereinigt werden. Aber auch wichtige Eiweiße, die Entzündungen hemmen, werden über die Lymphe aufgenommen. Gesteuert wird die Lymphe über Muskelaktivität. Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen und Alkoholgenuss können den Fluss der Lymphe stören. Aber auch Erkrankungen der Niere, operative Eingriffe oder eine Strahlentherapie können die Lymphe stauen. Dann kommt es zu Schwellungen, da sich die Lymphe im Bindegewebe sammelt. Heilungsprozesse sind dann langwieriger und es kann zu einem schmerzhaften Anschwellen der Haut kommen (Lymphödem).
Die Manuelle Lymphdrainage ist eine Form der sanften Massage, die den Lymphfluss anregt und somit hilft, dass Stauungen und Schwellungen im Körper abnehmen. Wird beispielsweise nach einem „Umknicktrauma“ ein Fuß dick, lässt sich über die Lymphdrainage die Wundheilung verbessern.
Entwickelt wurde diese Massage-Technik vom dänischen Physiotherapeuten Dr. Emil Vodder in den 1930er Jahren. Rhythmische, kreisende und pumpende Bewegungen der Handflächen sorgen bei der Lymphdrainage dafür, dass die angestaute Flüssigkeit in Richtung der zuständigen Lymphknoten abtransportiert und gefiltert wird. Da das Lymphsystem aus feinsten Gefäßen besteht, werden lediglich ganz sanfte Bewegungen auf der Haut ausgeführt. Durch die zusätzliche Anregung der Lymphknoten kann der Physiotherapeut bei der Behandlung eine Sogwirkung erzielen, die den Abtransport der Gewebeflüssigkeit unterstützt. Das Gewebe schwillt ab, die Schmerzen werden reduziert und das Gewebe wird lockerer und weicher. Wichtig: Die Manuelle Lymphdrainage darf nur von Physiotherapeuten durchgeführt werden, die sich speziell dafür weitergebildet haben.
Manche Menschen haben immer wieder Muskel- und Gelenkschmerzen an mehreren Stellen im Körper. Halten diese Beschwerden länger als drei Monate an und hat der Arzt andere Krankheiten ausgeschlossen, kann es sich um eine Fibromyalgie handeln. Der Begriff bedeutet wörtlich übersetzt Faser-Muskel-Schmerz. Patienten mit Fibromyalgie haben nicht selten eine lange Leidensgeschichte hinter sich, bevor sie die richtige Diagnose erhalten. Das Problem: Die Fibromyalgie ist ein komplexes Krankheitsbild, das zusätzlich zu den Muskel- und Gelenkschmerzen von Beschwerden wie Müdigkeit und Erschöpfung, nicht erholsamem Schlaf und Schwellungsgefühlen begleitet wird. Typisch für Fibromyalgie sind Schmerzen in Kombination mit Druckempfindlichkeit von sogenannten Tender-Points. Da das Beschwerdebild durch das Zusammentreffen verschiedener Symptome definiert wird, sprechen Mediziner vom Fibromyalgie-Syndrom (FMS). Im Schnitt erkranken Frauen 8-mal häufiger als Männer; in manchen Familien kommt das Syndrom gehäuft vor. Etwa 1,5 Millionen Menschen in Deutschland sind daran erkrankt, das entspricht ca. 2% der Bevölkerung.
Bei FMS scheinen die Körperstrukturen gesund, aber sie spielen offenbar nicht optimal zusammen – sie funktionieren sozusagen nicht richtig. Wissenschaftler fanden Hinweise, dass Fibromyalgie-Patienten Schmerzen und Stress offenbar anders verarbeiten als Gesunde. Da bei der Fibromyalgie außer den körperlichen Beschwerden auch die psychische Situation der Patienten eine große Rolle spielt, ist ein Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Therapeut besonders wichtig. Am Anfang der Behandlung stehen schmerzlindernde und sanfte Techniken im Vordergrund: physikalische Anwendungen wie Wärmetherapien und spezielle manuelle Techniken (Osteopathie) sowie Dehnungsübungen, Wirbelsäulengymnastik und Rückenschulung. Auch Yoga kann eine gute Ergänzung sein. Im Verlauf der Behandlung kann die Belastungsanforderung meist soweit angehoben werden, dass ein moderates Krafttraining unter physiotherapeutischer Anleitung an Geräten möglich wird. Damit ist in den meisten Fällen eine Leistungssteigerung in Alltag und Beruf verbunden und die Lebensqualität der Patienten nimmt zu.
Etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung leidet unter einer Rheumatischen Erkrankung. Rheuma ist der Oberbegriff für über 400 verschiedene Erkrankungen. Das Spektrum reicht von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen über degenerative Gelenkerkrankungen bis hin zu Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden. Rheumatische Erkrankungen führen meist zu einschneidenden Veränderungen im Alltag: Schmerzschübe, Bewegungs- und Funktionseinschränkungen sowie Müdigkeit können die Folge sein.
Morbus Bechterew zählt zu den häufigsten Formen von Rheumatischen Erkrankungen.
Unter Morbus Bechterew versteht man eine sich versteifende Wirbelentzündung (Spondylitis ankylosans), bei der die knöcherne Versteifung von der Gelenkkapsel ausgeht. Die entzündlich-rheumatische Erkrankung schreitet langsam voran und wirkt sich vor allem an der Wirbelsäule aus und am Gelenk, das Hüftbein und Wirbelsäule miteinander verbindet.
Die Erkrankung tritt in der Regel zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr auf. Männer sind statistisch gesehen drei Mal so häufig betroffen wie Frauen. Morbus Bechterew schränkt die Beweglichkeit der Betroffenen erheblich ein. Im Verlauf der Krankheit, die oft in Schüben erfolgt, kann sich die Wirbelsäule versteifen. Folgen davon sind zum Beispiel die Entstehung eines dauerhaften Rundrückens oder Flachrückens. In einigen Fällen führt die Krankheit dazu, dass einzelne oder mehrere Gelenke vollständig versteifen, vor allem im Bereich der Brustwirbelsäule und Rippengelenke mit starken Einschränkungen der Atembewegungen. Im frühen Stadium der Erkrankung geht es im Rahmen der Physiotherapie darum, Fehlhaltungen des Bewegungsapparates sowie Versteifungen der Wirbelsäule oder möglichen anderen Spätfolgen vorzubeugen. Ist die Erkrankung bereits fortgeschritten, wird die physiotherapeutische Behandlung im Hinblick auf die jeweiligen Symptome ausgerichtet - beispielsweise mit einer Atemtherapie. In jedem Stadium der Erkrankung sind konsequente aktive Bewegungsübungen, die die Beweglichkeit der Wirbelsäule unterstützen sowie die Atemkapazität erhalten und verbessern das A und O in der Therapie von Morbus Bechterew.
Eine der häufigsten rheumatischen Erkrankungen ist die rheumatoide Arthritis (wird auch als Chronische Polyarthritis bezeichnet). In Deutschland sind etwa acht Millionen Menschen davon betroffen - darunter dreimal so viele Frauen wie Männer. Besonders häufig tritt die entzündliche Gelenkerkrankung zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf. Bei der rheumatoiden Arthritis ist das Immunsystem fehlgeleitet; das bedeutet, dass der Körper nicht mehr zwischen „Fremd" und „Eigen" unterscheiden kann. Deshalb greift der Körper eigene Gelenke und Gewebe an und zerstört diese. Diesen Vorgang nennt man Autoimmunität. Betroffene leiden bei dieser Erkrankung schubweise vor allem an schmerzenden und geschwollenen Gelenken. Zu Beginn der Erkrankung kann es aber auch zu ganz unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Erschöpfungszuständen, Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme kommen. In dieser frühen Erkrankungsphase ist es besonders schwierig, die Diagnose zu stellen. Neben den Gelenken können auch andere Organe von der rheumatoiden Arthritis betroffen sein.
Eine effektive Therapie in den ersten beiden Jahren nach Diagnose der rheumatoiden Arthritis entscheidet oft über den weiteren Krankheitsverlauf. Der rheumatische Entzündungsprozess muss in diesem Zeitraum wirkungsvoll unterdrückt werden, sonst droht eine Destruktion der betroffenen Gelenke! Bei der Physiotherapie erhält jeder Patient mit rheumatoider Arthritis einen individuell zusammengestellten Behandlungsplan, der sich an Krankheitsaktivität und -stadium sowie dem Ausmaß der körperlichen Einschränkungen orientiert. Die Behandlung setzt sich zusammen aus Physiotherapie, manueller Therapie und Massagen. Wärme- und Kältetherapie können ebenso zum Einsatz kommen wie Elektrotherapie. Ein Gelenkschutz- und Selbsthilfetraining rundet die Therapie ab. Insgesamt geht es darum, dem Patienten zu ermöglichen, seine Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit zu verbessern. Die Durchblutung und der Stoffwechsel sollen angeregt werden. Ziel ist sowohl eine Entspannung als auch Kräftigung der Muskeln sowie die Reduzierung von Schmerzen. Bestehende Fehlstellungen werden vom Physiotherapeuten korrigiert bzw. er beugt möglichen Fehlstellungen vor.
Multiple Sklerose bedeutet so viel wie „Vielfache Verhärtung“. Kaum eine andere Krankheit zeichnet sich durch so viele verschiedene Symptome und unterschiedliche Krankheitsverläufe aus wie die Multiple Sklerose (MS). Daher ist eine individuelle, symptombezogene Behandlung so wichtig. MS ist eine neurologische Erkrankung, die zu Entzündungen des zentralen Nervensystems (ZNS) führt. Betroffen sind dabei das Gehirn und das Rückenmark. Der Verlauf der MS Erkrankung ist nicht vorhersehbar.
Ein speziell für neurologische Erkrankungen ausgebildeter Physiotherapeut unterstützt die Patienten dabei, Lösungen für ihre alltagsbezogenen körperlichen Einschränkungen zu entwickeln. Ziel ist es, dass die Patienten die größtmögliche Selbständigkeit behalten. Die Symptome von MS sind häufig Verlust von kontrollierten Bewegungen durch Paresen (unvollständige Lähmungen) der Muskulatur wie Spastizität oder schlaffe Lähmungen sowie Koordinationsstörungen, Wahrnehmungs- und Konzentrationsstörungen, eingeschränkte Blasen- und Mastdarmkontrollfähigkeit, d. h. oftmals Inkontinenzen, wie auch abnorme Ermüdbarkeit (Fatigue).
Je früher eine Therapie beginnt, desto besser ist es für die MS-Betroffenen, denn je eher sie Übungen zur Motorikkontrolle erlernen und ausführen, desto hilfreicher und nachhaltiger wirken diese.
Im Rahmen der physiotherapeutischen Untersuchung werden die selektiven Fähigkeiten der Motorik, die komplette Sensorik und die koordinativen Fähigkeiten geprüft. Ein dosiertes und angepasstes funktionelles Training kann helfen, die vorhandene Kraft möglichst lange zu erhalten und das Gleichgewicht zu schulen. Das Gefühl von enormer Müdigkeit und Abgeschlagenheit kann bei MS-Betroffenen zum zentralen Problem werden. Hier gilt es, die individuelle Belastungsgrenze zu respektieren und zu erarbeiten, wie die eigenen Kräfte optimal eingeteilt werden können. Wiederholte Pausen helfen sowohl bei der Therapie als auch im Alltag. Eine regelmäßige Therapie ist absolut notwendig, da Inaktivität die vorhandenen individuellen Möglichkeiten stark reduziert. In Frage kommen zum Beispiel Bobath- und PNF-Therapie, Vojta-Therapie, Krankengymnastik an Geräten, Sturzprophylaxe, Hippotherapie und therapeutisches Klettern.
Streichen, Kneten, Klopfen, Reiben – Massageformen gibt es viele. Die Energie-Massage zeichnet sich dadurch aus, dass sie zu den besonders sanften Massagetechniken zählt. Anders als bei Sportmassagen oder klassischen Massagen gegen Muskelverspannungen, zielt die Energie-Massage schwerpunktmäßig darauf ab, dass die Energien ungehindert „fließen“ und so Körper und Geist in Einklang gebracht werden können. Die Energiebahnen im Körper (Meridiane) werden dazu sanft in ihre Fließrichtung massiert. Das Ziel ist die Harmonisierung des gesamten Energiesystems. Je nachdem, welche Wirkung gewünscht ist, führt die Massage zu Entspannung oder Anregung.
Bei der Energie-Massage verbinden sich Anteile der klassischen Massage mit Elementen der Lymphdrainage und Lockerung der Körperabschnitte. Die Massage fördert die Selbstheilungskräfte des Körpers, regeneriert die Haut und stimuliert den Kreislauf. Sie kann die Stabilisierung des Immunsystems unterstützen. Der Physiotherapeut setzt achtsam Impulse, die dem Massierten helfen, sich zu entspannen, loszulassen, sich selbst zu spüren und die Zeit ganz für sich zu genießen. Dieses „Wohlfühlprogramm“ kann zu mehr Ausgeglichenheit beitragen und bei Verspannungen, Nervosität, Stress und mangelnder Energie helfen.
Was haben Kopfschmerzen, Frozen Shoulder und Sodbrennen gemeinsam? Sie können ein „Fall“ für den Osteopathen sein. Die Osteopathie ist in der Lage, bei vielen verschiedenen Beschwerden zu helfen. Ob bei Rücken-, Nacken- oder Gelenkproblemen, Kopfschmerzen, Sportverletzungen oder Organbeschwerden – der Besuch bei einem Osteopathen kann Linderung verschaffen. Osteopathen behandeln mit den Händen. Sie versuchen, Funktionsstörungen im Körper zu erkennen und zu therapieren. Der Grundgedanke ist, dass Bewegungsapparat, Schädel und Rückenmark sowie die inneren Organe als Systeme zusammenhängen, die durch feine Gewebenetze - die Faszien – miteinander verbunden sind. Mit sanften Griffen können auftretende Blockaden in diesen Verbindungen gelöst und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden. Es geht stets darum bei einer ganzheitlichen Betrachtung des Patienten die Ursache des körperlichen Leidens ausfindig zu machen und zu beheben. Osteopathen verfügen über ein umfassendes praktisches Wissen in den Bereichen Anatomie,
Physiologie, Neurologie und Pathologie, das ihnen hilft, Zusammenhänge zu erkennen. Entwickelt hat die Osteopathie (griech. Osteon: Knochen, pathos: Leiden) der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still. Sie wird seit mehr als 140 Jahren erfolgreich praktiziert. Die osteopathische Medizin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und geht davon aus, dass der Körper selbst in der Lage ist sich zu regulieren, vorausgesetzt alle Strukturen sind gut beweglich und somit auch gut versorgt.
Ein Heilpraktiker für Physiotherapie darf Behandlungen und Befundungen durchführen sowie die Erstkontakt-Aufnahme mit dem Patienten; darüber hinaus erstellt er physiotherapeutisch orientierte Diagnosen und Prognosen. Hierbei stehen ihm alle Techniken und Behandlungsmaßnahmen zur Verfügung, die im Rahmen einer physiotherapeutischen Arbeit am Patienten möglich sind.
Vor Beginn einer Behandlung wird vom Heilpraktiker für Physiotherapie ein individueller Befund erstellt. Bei der sogenannten „Anamnese“ stellt der Heilpraktiker Fragen zur Vorgeschichte der aktuellen Erkrankung und persönlichen Lebenssituation. Danach folgt die „Inspektion“, d.h. der Heilpraktiker betrachtet sorgfältig die Physiognomie des Patienten und erhält dadurch Kenntnisse über die Körperfunktionen. Diese Erkenntnisse fließen in den Behandlungsprozess ein. Bei der abschließenden „Palpation“ untersucht der Heilpraktiker den Körper und gelangt dabei zu Informationen über Bewegungs-, Kraftausmaß, sowie Art, Umfang und Ort(e) der Schmerzangaben. Darüber hinaus erhält der Behandelnde Aufschluss über unterschiedliche Körper- und Organstrukturen.
Im Rahmen der Differenzial-Diagnostik erkennt der Heilpraktiker für Physiotherapie, ob ein für ihn zu behandelndes Krankheitsbild vorliegt. Ist dies der Fall, wird der Patient mit Behandlungstechniken aus der Physiotherapie wie z. B. manueller Therapie, neurophysiologischen Techniken etc. behandelt. Der Heilpraktiker für Physiotherapie bespricht mit seinem Patienten, wie ein individueller Behandlungsplan aussehen kann. Der Patient wird über die – oft komplexen – Zusammenhänge seines Krankheitsbildes detailliert aufgeklärt und bekommt konkrete Übungen an die Hand, damit er den Verlauf seiner Krankheit positiv beeinflussen kann.
Falls der Heilpraktiker für Physiotherapie feststellt, dass eine weitergehende medizinische Untersuchung notwendig ist, wird eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit unterschiedlichen medizinischen Fachbereichen eingeleitet. Ein Heilpraktiker für Physiotherapie kann somit Privatverordnungen für Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen aus dem Behandlungsfeld der Physiotherapie anbieten und Weiterbehand-lungen mitgestalten, falls die maximale Anzahl von Verordnungen für Physiotherapie bereits in Anspruch genommen wurde.
„Auf Scheibe sein“ bedeutet im Ruhrgebiet, dass jemand klug ist. Klug kann es auch je nach Beschwerden sein, sich auf eine Vibrationsscheibe zu stellen. Wichtig ist jedoch, vorab in einem persönlichen Gespräch individuelle Besonderheiten und Fragen mit einem Physiotherapeuten zu besprechen. Das Therapie-Gerät simuliert durch eine Wipp-Bewegung den menschlichen Gang. Die schnellen Impulse der Therapieplattform rufen eine Kipp-Bewegung des Beckens hervor - ähnlich dem Gehen - jedoch viel häufiger. Zum Ausgleich reagiert der Körper mit rhythmischen Muskelkontraktionen im Wechsel zwischen linker und rechter Körperhälfte. Diese Muskelkontraktionen erfolgen reflexgesteuert über den so genannten Dehnreflex, wodurch die Muskulatur in Beinen, Bauch und Rücken bis zum Kopf aktiviert wird.
Die jeweilige Frequenz in Hertz (Schwingungen pro Sekunde) wird vom Physiotherapeuten am Gerät eingestellt und immer entsprechend der jeweiligen Übung gewählt. So können niedrige Frequenzen Stoffwechsel und Durchblutung anregen; mittlere Frequenzen dienen dem Training der Muskelfunktionen zur Mobilisation sowie Koordination. Hohe Frequenzen sorgen für eine Steigerung der Muskelleistung. Das Vibrationstraining nennt man auch Ganzkörpertraining, da circa 97 Prozent aller Muskeln aktiviert werden können. Selbst die schwer zu erreichende Tiefenmuskulatur im Rücken wird wirkungsvoll angesprochen. Vor allem im fortgeschrittenem Altersstadium ist die Muskelleistung ein maßgeblicher Faktor zur Vermeidung von Stürzen, zur Vorbeugung von Frakturneigungen.
Aufgrund ihrer geringen Belastung für das Herz-/Kreislaufsystem ist die Vibrationsscheibe hervorragend für ältere Menschen geeignet. Selbst bei Erkrankungen wie Osteoporose ist ein Training gut einsetzbar, da sich auch positive Wirkungen am Knochen zeigen. Auch Menschen mit neurologischen Erkrankungen können von Übungen auf der Vibrationsscheibe profitieren. Sie kommt zum Einsatz bei Parkinson, Multiple Sklerose und peripheren Nervenerkrankungen (Polyneuropathie und Dystrophien).
Was hat es auf sich mit der Wirkung der „heißen Steine“? Im Rahmen der Traditionellen Chinesischen Medizin wird die Kombination aus Wärme und Akupressur schon seit zweitausend Jahren eingesetzt, um den Energiefluss entlang der Meridiane zu stimulieren und Funktionssysteme des Körpers ins Gleichgewicht zu bringen. Bei den Steinen, die in Kombination mit hochwertigem Öl eingesetzt werden, handelt es sich um Basalt. Dieser vulkanische Stein kann besonders gut Wärme speichern und ist aufgrund seines spezifischen Gewichts optimal für eine professionelle Massageanwendung geeignet. Die Temperatur der Hot Stones kann bis zu 60 Grad betragen. Der Physiotherapeut wählt Form und Größe der Steine je nach Beschwerde und Körperregion des Patienten aus. Bei der Massage kommen die aufgeheizten Basaltsteine mal mit der ganzen Oberfläche zum Einsatz, mal mit der runden Kante, um zum Beispiel punktuelle Muskelverhärtungen zu bearbeiten. „Ministeine“ können zum Beispiel auch zwischen den einzelnen Zehen platziert werden.
Der große Vorteil bei einer Hot Stone Massage gegenüber anderen Massageformen: Ist eine Körperpartie „durchgearbeitet“, kann sie mithilfe des auf ihr abgelegten Steins noch wohltuende Wirkung nachspüren.
Hot Stone Massagen eignen sich sowohl zum Stressabbau als auch bei Verspannungen sowie zur Muskelentspannung nach intensivem Training. Sie verleihen dem Körper ein Wohlgefühl an Entspannung und Beruhigung, regen die Blutzirkulation an, unterstützen den Lymphfluss, lockern die Muskeln und aktivieren die Selbstheilungskräften des Organismus.

Ob auf der Straße oder Daheim - der Blick ist heutzutage oft auf das Smartphone gerichtet und der Kopf gesenkt. Egal, ob beruflich oder privat – durch das Vorbeugen des Kopfes kommt es bei häufiger Smartphone- und Tablet-Nutzung oft zu einer ungünstigen Gesamtkörperhaltung und hohen Belastung der Wirbelsäule.
Was vielen nicht bewusst ist: Der Kopf eines Erwachsenen wiegt zwischen vier und sechs Kilogramm. Je weiter der Mensch den Kopf nach vorne beugt, desto stärker zieht die Schwerkraft dieses Gewicht nach unten. Das ist ein echter Kraftakt für das menschliche stabilisierende Gerüst! Denn schon bei einer leichten Neigung von 15 Grad wirken zwölf Kilo auf die Halswirbelsäule. Bei 30 Grad sind es 20 Kilo, bei 45 Grad 25. Um den Bildschirm des Smartphones in Augenschein zu nehmen, senkt ein Handy-Nutzer seinen Kopf um ca. 60 Grad. Dabei wirken Kräfte von 27 Kilogramm auf Nacken und Rücken. Das entspricht in etwa dem Körpergewicht eines siebenjährigen Kindes, das man auf den Schultern trägt!
Die Belastung der Wirbelsäule kann zu einer Fehl- und Überbelastung von Nackenmuskulatur und Halswirbelsäule führen – und auf lange Sicht auch zu einer Veränderung der Körperstatik. Um dies auszugleichen sind Training für die Muskulatur und Haltungskontrolle wichtig. Für das Kräftigen der Nackenmuskulatur gibt es verschiedene physiotherapeutische Übungen. Diese können dazu beitragen, dass Probleme wie Verspannungen, Kopf-, Schulter- und Rückenschmerzen sowie ein frühzeitiger Verschleiß der Bandscheiben erst gar nicht entstehen.
Im Rahmen der Physiotherapie kann man Muskeln lockern, mobilisieren, aktivieren und ausgleichen sowie stabilisieren – und das alles ganz ohne Nebenwirkungen! Das Erlernen von alternativen Haltungen und Ausgleichsstellungen an Muskulatur, Faszien und Gelenken kann die Sensibilisierung für den eigenen Körper stärken und das Gelernte kann sinnvoll in den Alltag integriert werden.

Physiotherapie bei Spannungskopfschmerz und den Begleitsymptomen der Migräne
Etwa 90% der Menschen mit Kopfschmerzen leiden entweder an Migräne oder einem Spannungskopfschmerz oder einer Kombination aus beiden. Diese Kopfschmerzen werden als primäre Kopfschmerzen bezeichnet, da sie nicht die Folge einer anderen Erkrankung sind, sondern der Kopfschmerz selbst die Erkrankung darstellt. Beim Spannungskopfschmerz ist - anders als bei der Migräne - die Entstehung des Schmerzes nicht vollständig geklärt. Forscher gehen davon aus, dass bestimmte Triggerpunkte in der Muskulatur von Kopf, Hals und Schulter bei Betroffenen besonders schmerzempfindlich sind. Der Zusammenhang zwischen Schmerzen und Verspannungen in der Nacken- und Schultermuskulatur und deren erhöhter Schmerzempfindlichkeit bei Druck, ist vielen unbekannt, trifft aber bei etwa der Hälfte von Kopfschmerz-Patienten zu. Die Schmerzen in der Muskulatur werden oft als eigenständige Erkrankung eingestuft und nicht als eventueller Auslöser des Kopfschmerzes betrachtet.
Physiotherapeut Mark Erdmann informiert rund um Manuelle Therapie und Triggerpunkttherapie. In einem Praxisteil stellt er verschiedene Techniken vor, die Schmerzen verringern können. Dazu zählen u.a. die Eigendehnung von Trapezmuskel und Schulterblattheber (Levator) und die Progressive Muskel-Relaxation (PMR) nach Jacobson, bei der durch die willentliche und bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein Zustand tiefer Entspannung des ganzen Körpers erreicht werden soll.
Wenn Sie mehr erfahren möchten, besuchen Sie folgende Veranstaltung:
„Was hilft bei migräneähnlichen Symptomen?“, am Mittwoch, 18. Oktober 2017, 17.15 – 18.15 Uhr, die praxis, Kaiser-Otto-Platz 19, 45276 Essen-Steele, Seminarraum in der 1. Etage
Wer häufig unter Kopfschmerzen oder migräneähnlichen Attacken leidet, kann versuchen, seine Beschwerden mit einer begleitenden Physiotherapie zu lindern. Die Ursachen für Spannungskopfschmerz - dumpfen, drückenden Kopfschmerz - sind laut der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) nicht abschließend geklärt. Man geht davon aus, dass eine erhöhte Anspannung der Nackenmuskulatur dabei eine Rolle spielt. Ein Physiotherapeut kann solche Muskelanspannungen und andere Störungen des Bewegungsapparats gezielt aufspüren und gegebenenfalls aufheben. Mit speziellen Handgriffen und Mobilisationstechniken (Manueller Therapie) ist es möglich, blockierten Gelenken und verhärteten Muskeln entgegenwirken. Sollte sich herausstellen, dass Bewegungen falsch koordiniert werden, können unter Anleitung neue Bewegungsabläufe gelernt werden. Ziel dabei ist es, das Schmerzgedächtnis zu beeinflussen - der Körper soll wieder „Schmerzfreiheit lernen“. Muskel-Entspannungstechniken für zu Hause zu erarbeiten ist ebenfalls sinnvoll.
Die Osteopathie stellt eine ausgezeichnete Therapiemethode für die Behandlung von migräneähnlichen Symptomen und Kopfschmerzen dar. Eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen ist ihr wesentliches Merkmal. Der Osteopath versucht mit sanften Techniken der Cranio-Sacral-Therapie Einfluss zu nehmen. Diese Behandlung setzt einen Selbstheilungsprozess des Körpers in Gang. Um dem Körper ausreichend Zeit zu geben, sich mit den neuen therapeutischen Informationen auseinander zu setzen, liegen zwischen den Behandlungseinheiten oft zwei bis vier Wochen. Lesen Sie mehr zum Thema „Hilfe bei Migräne und Kopfschmerzen“ im nächsten Experten-Tipp.

Hilfe bei Kopf- und Kieferschmerzen
Wussten Sie, dass zwölf Muskelpaare den Unterkiefer mit dem Schädel, dem Brustkorb und dem Schultergürtel verbinden? Ein „falscher Biss“ kann daher viele unterschiedliche Auswirkungen haben: Schmerzen beim Kauen und Schlucken, Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrgeräusche und Nackenbeschwerden. Diese Vielzahl von Symptomen und Funktionstörungen, die die Kiefergelenke und die Kaumuskulatur betreffen - und das Gewebe, das mit ihnen verbunden ist - wird unter dem Begriff „Craniomandibuläre Dysfunktion“ (CMD) zusammengefasst.
Physiotherapie kann bei diesen Symptomen auf zwei verschiedene Arten für Linderung bzw. Abhilfe sorgen: sowohl aktiv als auch passiv. Von passiver Physiotherapie spricht man, wenn der Physiotherapeut die Gelenke des Patienten mobilisiert und eine Entspannung der betroffenen Muskulatur gelingt. Auch umliegende Strukturen behandelt der Physiotherapeut mit – beispielsweise wirkt sich die Haltung des Kopfes auf die Stellung der Kiefergelenke aus.
Aktive Physiotherapie bedeutet, dass der Patient selbst tätig wird: gemeinsam mit dem Therapeuten schult er seine Haltung und erlernt Übungen um seine Muskulatur zu kräftigen, die Entspannung umliegender Strukturen zu fördern und seine Gelenke zu stabilisieren.
Physiotherapeutin Ann-Kathrin Hellwig informiert über anatomische Grundlagen und Behandlungsmöglichkeiten, die bei einer Craniomandibulären Dysfunktion helfen können. Sie zeigt verschiedene „Roll-“ und „Spatelübungen“, die die Koordination fördern. Darüber hinaus stellt sie den ganzheitlich orientierten Ansatz der Craniosacralen Therapie vor. Wenn Sie mehr über CMD erfahren möchten, besuchen Sie folgende Veranstaltung:
„Hilfe bei Kopf- und Kieferschmerzen“, am Mittwoch, 20. September 2017, 17.15 – 18.15 Uhr, die praxis, Kaiser-Otto-Platz 19, 45276 Essen-Steele, Seminarraum in der 1. Etage
Wenn Schädel und Kiefer schmerzen, ist eine ganzheitliche Behandlung wichtig
Der Begriff „Craniomandibuläre Dysfunktion“ (CMD) bezeichnet eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome und Funktionsstörungen, die die Kiefergelenke und die Kaumuskulatur betreffen und das Gewebe, das mit ihnen verbunden ist.
CMD kann sich auf vielfältige Weise äußern: Oft treten Schmerzen auf beim Beißen, Kauen, Schlucken und Sprechen. Gelenkgeräusche wie leichtes Klicken bis hin zu lautem Knacken können beim Öffnen und Schließen des Mundes entstehen. Auch Bewegungseinschränkungen können eine Folge sein. Ohrenschmerzen, Verspannungen der Kaumuskulatur und Knirschen und Pressen im Zahnbereich gehören ebenfalls zu möglichen CMD-Auswirkungen. In der Regel fertigt der behandelnde Zahnarzt für den Patienten eine Aufbissschiene an, um das Kiefergelenk zu mobilisieren. Eine physiotherapeutische Behandlungsbegleitung ist für eine optimale Korrektur der Kieferstellung dabei empfehlenswert.
Häufig treten bei CMD auch Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrgeräusche und Nackenbeschwerden auf. Oft wissen Patienten mit diesen Beschwerden nicht, dass ihre Schmerzen auf einen "falschen Biss" zurückgehen können.
Menschen aller Altersgruppen können von CMD betroffen sein – vom Kind bis zu Personen in hohem Alter. Die Diagnose CMD stellt der behandelnde Zahnarzt oder Kieferorthopäde – er kann eine Verordnung für Manuelle Therapie und/oder Krankengymnastik bei einem Physiotherapeuten ausstellen.
Die Ursachen für CMD lassen sich in drei Bereiche unterteilen: 1. Veränderungen in der Verzahnung, des Bisses und Kieferskeletts (Okklusal-anatomisch). 2. Veränderungen von Gelenken, Muskeln und Nerven (Muskulo-skelettal). 3. Stressfaktoren in verschiedenen Lebensbereichen (Psychosozial). Physiotherapeuten untersuchen bei der CMD-Behandlung vorwiegend die Funktionsweise von Muskeln und Gelenken sowie den Aufbiss – die aktiven und passiven Bewegungen des Kiefergelenks werden vielfältig analysiert. Die individuell ausgerichtete Therapie kann sowohl passive Techniken umfassen als auch aktive therapeutische Übungen beinhalten, die die Patienten auch zu Hause ergänzend ausüben können. Auch eine Schädel-Kreuzbein-Therapie (Cranio-Sacral-Therapie) kann zur Linderung beitragen. Dies ist eine alternativmedizinische Behandlungsform, die sich aus der Osteopathie entwickelt hat. Sie basiert auf der Arbeit mit dem craniosacralen Rhythmus, der sich im feinen Pulsieren der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit zeigt. Osteopathen können die Qualität der rhythmischen Bewegungen erspüren und sie unterstützen und harmonisieren.

Umgang mit Sportverletzungen
Prellungen, Risse & Frakturen: Bei Sportunfällen sind Sprung- und Kniegelenke besonders oft betroffen. Die Sprunggelenke werden beim Joggen, Basket- und Volleyball besonders belastet, die Knie dagegen beim Ski alpin. Viele Sportler belasten einseitig bestimmte Muskeln. Daher ist es ratsam, gezielt einen muskulären Ausgleich zu schaffen und so insgesamt eine Harmonie im Körper herzustellen, um Verletzungen wie einem Muskelfaserriss vorzubeugen. Im Rahmen der Physiotherapie kommt bei Sportverletzungen und deren Heilungsprozess folgenden Bereichen besondere Bedeutung zu: Schwellungsresorption, Mobilität, Eigenempfindung des Körpers (Propriozeption), Muskelaufbau, Stabilisierung und Koordination.
Yasemin Akcabelen, Physiotherapeutin in „die praxis“, informiert in ihrem Vortrag „Umgang mit Sportverletzungen“ darüber, was man berücksichtigen sollte, um das Risiko von Sportunfällen zu verringern. Sie erläutert zudem die sogenannte „PECH-Regel“, wie man sich nach einer Verletzung selbst helfen kann und vermittelt, was zu tun ist, um nach einer Sportverletzung wieder einzusteigen.
Die Physiotherapeutin gibt auch Hinweise, welche Rolle Kohlenhydrate und Eiweiß bei der Ernährung spielen und wie sich dies auf den Körper auswirkt. Wenn Sie mehr über den Umgang mit Sportverletzungen erfahren möchten, besuchen Sie folgende Veranstaltung: „Umgang mit Sportverletzungen“, am Mittwoch, 26. Juli 2017, 17.15 – 18.15 Uhr, die praxis, Kaiser-Otto-Platz 19,45276 Essen-Steele, Seminarraum in der 1. Etage (Aufzug vorhanden)
Was ist zu tun bei einem Sportunfall?
Er kann immer passieren – egal, welche Sportart man ausübt: der Sportunfall. Ungenügendes Aufwärmen, übertriebener Ehrgeiz oder auch einfach Pech – vor einem Sportunfall ist niemand gefeit. Im Anschluss an einen Sportunfall kommt vorwiegend bei Verletzungen der Extremitäten die alt bekannte „PECH“-Regel zur Anwendung: Pause-Eis-Compression-Hochlagern. Nach einem Sportunfall kommt es auf jede Minute an. Es empfiehlt sich nicht, nach einer Verletzung die „Zähne zusammenzubeißen“ und weiterzumachen – im Gegenteil: oft droht eine Verschlimmerung der Beschwerden und in der Folge eine verzögerte Heilung. Die verletzten Körperteile sollten „Pause“ haben und frühestens wieder „sportlich“ belastet werden nach einer medizinischen Abklärung.
Kühlen der betroffenen Körperstellen ist besonders wichtig. So bleibt eine Schwellung gering, denn die Kühlung sorgt für Schmerzlinderung, Blutgefäße ziehen sich zusammen. Sind jedoch die kleinen Blutgefäße verletzungsbedingt zerstört, kann daraus ein Bluterguss entstehen, der Hinweis auf eine größere Gewebeverletzung sein kann. Indem der verletzte Arm oder das verletzte Bein hochgelagert werden, verringern sich Blutung und Schwellung. Die Lymphbahnen nehmen die ausgetretene Flüssigkeit wieder auf und transportieren sie ab. Die betroffenen Körperteile sollten eben gelagert werden, jedoch nicht oberhalb der Höhe des Herzens. Druck (Compression) von außen kann Schwellungen vermindern und Schmerzen lindern. Eine elastische Binde mit leichter Spannung ist hierbei ideal.
Insgesamt lässt sich sagen: Schnelle Selbsthilfe ist gut, hat aber auch Grenzen. Bei starken bzw. anhaltenden Schmerzen ist es auf jeden Fall ratsam, einen Arzt hinzuzuziehen. Insbesondere ist es wichtig in Ruhe zu rekonstruieren, wie es zu dem Unfall gekommen ist. Dies gibt dem Fachmann Aufschluss über die verletzten Strukturen. Nicht alle Sportverletzungen benötigen eine invasive Behandlung (operativ). Die meisten Verletzungen lassen sich konservativ durch Physiotherapie und physikalische Maßnahmen gut behandeln und begleiten.

Was können Sie für Ihre Füße tun?
Im Durchschnitt umrundet jeder Mensch im Laufe des Lebens die Erde drei bis vier Mal zu Fuß. Grund genug, sich mit dem komplexen Aufbau und den Funktionen der Füße auseinanderzusetzen. Vielleicht überraschend: Mit jeweils 26 Knochen machen unsere Füße 25% der Knochen im menschlichen Körper aus. 33 Gelenke pro Fuß sorgen dafür, dass Bewegung stattfinden kann. Bei vielen Menschen kommt es im Lauf des Lebens zu Fehlstellungen der Füße: Spreiz-, Senk-, Platt-, Knick-, Spitz-, Hohl- und Lotusfuß können Schmerzen verursachen und die Freude an Bewegung trüben. Zudem können Frakturen sowie Bänder- und Sehnenverletzungen ein spezielles Trainingsprogramm erfordern. Kirsten Mihsler, Physiotherapeutin in „die praxis“, informiert in ihrem Vortrag „Gesunde Füße – da geht was!“ rund um den menschlichen Fuß. Sie vermittelt, wie sich die Fuß- und Beinmuskulatur gezielt kräftigen und dehnen lässt, um Gleichgewichtssinn und Koordinationsfähigkeit zu erhalten bzw. zu verbessern.
Die Physio- und Manualtherapeutin gibt zudem Tipps, wie sich vorhandene Beschwerden lindern lassen. Wenn Sie mehr über die Wirkung von Manueller Therapie, Lymphdrainage und Fußreflexzonen-Therapie erfahren möchten, besuchen Sie folgende Veranstaltung:
„Gesunde Füße – da geht was!“, am Mittwoch, 17. Mai 2017, 17.30 – 18.30 Uhr, die praxis, Kaiser-Otto-Platz 19,45276 Essen-Steele, Seminarraum in der 1. Etage (Aufzug vorhanden!).
Kennen Sie Ihre Füße?
Wissen Sie, was ihnen gut tut?
Die meisten Menschen beschäftigen sich erst mit ihren Füßen, wenn sie nicht mehr so „funktionieren“ wie sie sollen bzw. Beeinträchtigungen und Schmerzen auftreten. Und bis das der Fall ist, muss schon einiges passieren. Denn der menschliche Fuß ist ein echtes Wunderwerk: Er besteht aus 26 Knochen, verfügt über die „Zugfestigkeit“ von Eichenholz und ist „druckfest“ wie Metall! 75.000 Nervenendigungen sorgen dafür, dass der Fuß hochsensibel ist. Er besteht aus Zehen, dem Mittelfuß und einer Fußwurzel. Der Mittelfuß wiederum setzt sich aus Ballen, Sohle, Ferse, Spann und Rist zusammen.
Alarmierend: Fast 98% der Neugeborenen kommen mit gesunden Füßen zur Welt. Leider haben nur 20% der erwachsenen Deutschen ab 30 Jahren noch gesunde Füße. Grund genug, sich frühzeitig mit dem Thema „Fuß“ auseinanderzusetzen. Denn gesunde und schmerzfreie Füße sind der Spiegel eines gesunden und gut koordinierten Körpers.
Die Füße müssen im Wesentlichen zwei Anforderungen erfüllen: Flexibel und stabil sein. Sie müssen flexibel sein, da die Kräfte, die auf sie einwirken, enorm hoch sind – dazu zählen Bodenreaktionskraft, Beschleunigungs- und Bremskräfte. Die Füße müssen stabil sein, um wie eine Feder agieren zu können. So müssen sie beispielsweise nachgeben, wenn wir mit dem Fuß landen und sie müssen gewährleisten, dass wir uns vom Boden abdrücken können. Bei der Physiotherapie geht es darum, die Gesundheit der Füße zu erhalten und zu stärken oder wiederzugewinnen. Zentral ist dabei die richtige Körperkoordination, insbesondere der Körpermitte. Bei der Verbesserung der Koordinationsfähigkeit spielen gezielte Entspannung, Dehnung und Lockerung eine entscheidende Rolle. Lesen Sie mehr zum Thema „Gesunde Füße“ im nächsten Experten-Tipp.

Wie lässt sich Rückengesundheit fördern?
Die klassischen „Disziplinen“, die es im Zusammenhang mit Rückengesundheit zu meistern gilt, sind „Sitzen“, „Stehen“ sowie „Heben und Tragen“. Eine alltagstaugliche Rückenbelastbarkeit ist die beste Voraussetzung, um Rückenschmerzen vorzubeugen. Die gute Nachricht: Rückengerechtes Verhalten ist erlernbar, auch wenn es am Anfang oft schwer fällt. Es lohnt sich, die eigenen Gewohnheiten zu ändern und den Alltag bewusster zu gestalten! Gezieltes Training und Wiederholung sorgen dafür, dass falsche Bewegungsmuster durch richtige korrigiert und langfristig ersetzt werden können.
„die praxis“ informiert im Vortrag „Die ,neue‘ Rückenschule“ über den eigenverantwortlichen Umgang mit Rücken und Körperhaltung. Niklas Krause, Physiotherapeut in „die praxis“, ist Experte für Fragen rund um den gesunden Rücken. Sein Wissen über theoretische und anatomische Grundlagen der Rückenschule vermittelt er in Kursen. Egal, ob es um das „1x1 des richtigen Sitzens“ geht (insbesondere am Arbeitsplatz) oder ein effektives „5-Minuten-Kurzprogramm“ – Niklas Krause veranschaulicht durch Übungen, was jeder zur Stärkung des eigenen Rückens beitragen kann.
Wenn Sie mehr über Rückengesundheit und das Zusammenspiel von Becken, Wirbelsäule, Beckenboden, Rumpf- und Bauchmuskulatur wissen möchten, besuchen Sie folgende Veranstaltung:
„Die ‚neue‘ Rückenschule“, am Mittwoch, 22. März 2017, 17.30 – 18.30 Uhr, die praxis, Kaiser-Otto-Platz 19, 45276 Essen-Steele, Seminarraum in der 1. Etage (Aufzug vorhanden!)
Rückenschmerzen? Auf die richtigen „Bausteine“ im Behandlungskonzept kommt es an!
Unter Rückenschule versteht man im Allgemeinen die Haltungs- und Bewegungsschulung zum rückenfreundlichen Verhalten im Alltag. Seit der Gründung der Rückenschule in Schweden durch die Physiotherapeutin Marianne Zachrisson-Forssell und den Orthopäden Alf Nachemson hat sich das Konzept der Rückenschule stetig weiterentwickelt. Zahlreiche Studien haben ergeben, dass die „alte“ Rückenschule im Rahmen multidisziplinärer Programme am wirksamsten ist. Die Neuerung der heutigen Rückenschule besteht darin, dass psychosoziale und ganzheitliche Inhalte bewegungsorientierte ergänzen. Das Rückenschulkonzept basiert inzwischen auf einem biopsychologischen Ansatz: Die Bausteine „Information, Aktivität und Entspannung“ sind in ein ganzheitliches Schulungs- und Trainingsprogramm integriert. Patienten erlernen sowohl Techniken der Körperwahrnehmung und Koordination als auch Verhaltensaspekte. Die stärkere Ausrichtung aller Aktivitäten an den individuellen gesundheitlichen Ressourcen des einzelnen Patienten steht im Vordergrund.
Bei Beschwerden und Funktions- bzw. Aktivitätseinschränkungen können physiotherapeutische Maßnahmen, die dem Muskelaufbau und der Stoffwechselanregung dienen, helfen. Wichtig ist zudem, dass der Patient ein verbessertes Verständnis der Funktionsweise seines Körpers erhält – welche Dysfunktionen er hat und welche Ressourcen ihm zur Verfügung stehen. Bei der Physiotherapie geht es darum, die Rückengesundheit wiederherzustellen, sie zu erhalten und zu fördern. Bei vorhandenen Rückenschmerzen ist eine rasche Reduzierung sinnvoll, um zu verhindern, dass diese chronisch werden.
Bewegungsmangel und Stress zählen zu den zentralen Risikofaktoren für die Rückengesundheit. Entspannende und körperlich-sportliche Aktivitäten sorgen für den Erhalt bzw. die Wiederherstellung der physischen und psychosozialen Gesundheit. Lesen Sie mehr zum Thema „Rückengesundheit“ im nächsten Experten-Tipp.

Im Alter zu Fuß sicher unterwegs – wie lässt sich das Gleichgewicht fördern?
Bei Gleichgewichtsproblemen, Hüft- oder Knie-Operationen, allgemeiner Muskelschwäche, Instabilität oder Angst vor dem Fallen/Stürzen ist die Beschäftigung mit dem Thema Sturzprophylaxe sinnvoll. Besonders sturzgefährdet sind Personen mit einer eingeschränkten Sensomotorik, wie z. B. Menschen mit Morbus Parkinson, Polyneuropathie, Multiple Sklerose, Schlaganfall, Schwindel und Sehstörungen. Die Einnahme von bestimmten Medikamenten kann das Risiko zu stürzen erhöhen. Mangelnde Bewegungskoordination und das Nachlassen der Reaktionsfähigkeit sind oft Ursachen für Stürze im zunehmenden Alter.
Strategien, um Stürze und sturzbedingte Verletzungen zu reduzieren, sind erlernbar. ,die praxis´ informiert im Vortrag „Sturzprophylaxe im Alter“ über sinnvolle Bewegungsinterventionen und konkrete Handlungsstrategien. Sturzprophylaxe fördert die Balance, trainiert die Bewegungssicherheit und führt zu mehr Sicherheit im Alltag. Auch der Einsatz von Hilfsmitteln kann dazu beitragen, die Mobilität möglichst lange zu erhalten.
Im Rahmen der Sturzprophylaxe leitet Daniela Altmann Übungen für mehr Kraft und Koordinationsvermögen an. Durch gezielte Trainingseinheiten und Bewegungsspiele können die Patienten ihre Belastungsfähigkeit und Ausdauer erhöhen. Eine allgemeine Wahrnehmungsschulung kann zudem situationsgerechtes Verhalten verbessern.
Wenn Sie mehr über Gleichgewichtstraining, aufrechten Stand und Krafttraining im Dienst der Sturzprophylaxe wissen möchten, besuchen Sie folgende Veranstaltung: „Sturzprophylaxe im Alter“, am Mittwoch, 25. Januar 2017, 15.15 – 16.00 Uhr, die praxis, Kaiser-Otto-Platz 19,45276 Essen-Steele, Seminarraum in der 1. Etage (Aufzug vorhanden!)
Geraten Sie manchmal ins Stolpern?
In Deutschland stürzen im Durchschnitt ca. 30% der über 65-Jährigen einmal pro Jahr. Oft entsteht bei den Betroffenen nach einem Sturz Angst vor Bewegung und sie reduzieren diese zukünftig auf ein Mindestmaß. Gerade durch eine verminderte Bewegung kommt es zu einem allgemeinen Abbau der körperlichen Konstitution, der die Anfälligkeit für Stürze wiederum erhöht. Für Hilfe sorgt eine Sturzprophylaxe: Ein spezielles, individuell abgestimmtes Training in einer physiotherapeutischen Praxis kann dazu beitragen, wieder mehr Sicherheit im Alltag zu gewinnen und Stürze zu vermindern bzw. diesen vorzubeugen.
Aufgrund physiologischer und krankheitsspezifischer Prozesse nehmen mit erhöhtem Alter einige physische und kognitive Leistungen ab, wie zum Beispiel die Muskelkraft, die Sinne (Seh- und Hörvermögen), schnelles Reagieren, die Koordination und das Gleichgewicht. Dadurch wird es für ältere Menschen immer schwieriger, in bestimmten Situationen schnell und angemessen zu agieren und zu reagieren. Umso wichtiger wird es, aktiv zu werden um unter Anleitung konkrete und bewährte Handlungsstrategien zu erlernen: Bewegungsinterventionen sind ein einfacher und wirksamer Ansatz – das Risiko eines Sturzes lässt sich bis zu 50% verkleinern! Durch gezielte Gleichgewichts- und Kraftübungen wird Standfestigkeit trainiert.
Zu den Zielen der Sturzprävention zählt insbesondere die Verbesserung von Gleichgewicht, Koordination, Reaktionsfähigkeit und Kraft. Eine Schulung der eigenen Wahrnehmung und Korrekturen von Haltung und Gangmuster gehören auch dazu.
Bodybuilding für den Beckenboden
Nahezu jeder fünfte Mann wird irgendwann im Leben mit dem Thema Inkontinenz konfrontiert. Harn-, Luft- und Stuhlinkontinenz verursachen nicht nur körperliche, sondern oft auch psychosoziale Probleme. In vielen Fällen ist Inkontinenz einfach zu behandeln, wenn die Betroffenen frühzeitig fachkundige Hilfe suchen.
Eine ungesunde Haltung, Übergewicht und übermäßig langes Sitzen setzen dem männlichen Beckenboden mit der Zeit zu. Neben Bewegungsmangel und belastendem Bücken oder Heben im Alltag kann auch eine Lageveränderung der Bauchorgane Ursache von Inkontinenz sein. Kraftdefizite in der Beckenboden-, Bauch- und Rückenmuskulatur können ebenso Gründe sein wie eine Dauerbelastung durch chronische Atemwegserkrankungen (Hustenattacken) oder chronische Verstopfung. Im Rahmen einer physiotherapeutischen Behandlung gibt es viele Möglichkeiten, den Beckenboden zu stärken. Die wenigsten Menschen haben ein Bewusstsein für ihren Beckenboden. Fachkundig angeleitete Übungen helfen, die Muskulatur gezielter wahrzunehmen und zu trainieren. Sobald sich das Gespür für die Beckenbodenmuskulatur entwickelt hat, fällt körperliches Training im Bereich der Bauch- und Rückenmuskulatur leichter.
Bei vielen Männern bedarf es erst der Erkrankung der Prostata, um des eigenen Beckenbodens gewahr zu werden. Postoperative Beschwerden nach einer Prostata-Erkrankung können eine Harninkontinenz zur Folge haben. Beim Tragen schwerer Lasten, Lachen oder Husten entsteht kurzfristig ein übergroßer Druck im Bauchraum, der bei einer geschwächten Beckenboden-Muskulatur zu einer sogenannten Belastungsinkontinenz führen kann. Unfreiwilliger Urinabgang lässt sich beeinflussen. Der äußere Blasenschließmuskel kann die Funktion des inneren Schließmuskels ersetzen bzw. ergänzen. Dazu muss die Muskulatur des Beckenbodens ausreichend trainiert werden. Bei manchen Männern behebt Beckenboden-Training schon nach kurzer Zeit die Inkontinenz; jedoch kann bei Komplikationen auch ein längerfristiger Trainingsbedarf notwendig sein. Entscheidend ist jedoch immer, wie oft man trainiert. Dies kann für Außenstehende ganz unbemerkt geschehen - zum Beispiel morgens beim Zähneputzen oder Warten an der Bushaltestelle.
Beckenbodentraining kann auch durch Biofeedback unterstützt werden. Dabei misst ein Gerät die jeweilige Muskelanspannung und teilt sie dem Patienten über eine Leuchtanzeige oder ein Signal mit. Egal, für welche Methode man sich entscheidet – Inkontinenz kann Mann aktiv begegnen!
Den Beckenboden stärken – selbst ist die Frau!
Fast jede zweite Frau wird irgendwann in ihrem Leben mit dem Thema Inkontinenz konfrontiert. Wenn Blase oder Darm „schwächeln“, ist dies meist mit hohem Leidensdruck verbunden und die Lebensqualität wird empfindlich eingeschränkt. Im Rahmen einer Physiotherapie gibt es viele Möglichkeiten, wie Frauen ihre Beckenboden-Muskulatur stärken können. Vergleicht man den menschlichen Körper mit einem Haus, kann man den Beckenboden als „Fundament“ bezeichnen – seine Schwächung führt unweigerlich zu Problemen in den darüber liegenden „Etagen“. Beispielsweise können auch Bandscheibenbeschwerden im Lendenbereich durch die Aktivierung des Beckenbodens behandelt werden. Den Beckenboden sieht und spürt man nicht, doch die Muskeln des Beckenbodens kann man willkürlich bewegen. Man kann sie anspannen und wieder locker lassen – wie die Muskeln in Armen oder Beinen. Den Beckenboden sollte man gezielt trainieren, denn er spielt eine im wahrsten Sinn tragende Rolle. Seine Muskeln erstrecken sich wie eine Art Muskelplatte vom Schambein bis zum Gesäß. Durchbrochen wird diese Muskelplatte von den Körperausgängen für den Enddarm und die Harnröhre sowie die Scheide. Der Beckenboden schließt den Bauchraum nach unten ab und trägt die inneren Organe des Bauch- und Beckenraums. Dazu gehören zum Beispiel der Darm, die Harnblase und die Gebärmutter. Auf dem Beckenboden lastet immer ein gewisser Druck – diesem kann nur ein stabiler Beckenboden standhalten.
Abgesehen von seiner tragenden Rolle hat der Beckenboden noch eine weitere wichtige Funktion: Beim Wasserlassen öffnet und schließt er die Harnröhre. Damit dieser Verschluss auch wirklich sicher ist und nicht zum Beispiel beim Lachen, Husten oder Pressen undicht wird, muss der Beckenboden kräftig sein. Ein schwacher Beckenboden kann zu verschiedenen Folgen führen: gehäuft auftretende Blasenentzündungen, sehr häufiger Harndrang bei nur kleinen Entleerungsmengen, Urinverlust etc.
Oft lässt sich Inkontinenz einfach behandeln, wenn Betroffene frühzeitig fachkundige Hilfe suchen. Auslöser für Inkontinenz können u.a. Bindegewebsschwäche, Geburten, Unterleibsoperationen oder die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren sein. Mit einfachen Übungen können Frauen ihren Beckenboden trainieren und so Inkontinenz – auch während der Schwangerschaft oder nach der Geburt – entgegenwirken. Frauen mit einem Kinderwunsch sollten Beckenboden-Übungen am besten schon vor – oder zumindest während – der Schwangerschaft ausführen. So können sie verhindern, dass es überhaupt erst zu einer Belastungs-Harninkontinenz kommt. Übrigens: Auch in hohem Alter zeigt gezieltes Beckenboden-Training Wirkung!
Haben Sie Angst vor Niesen, Husten und Lachen?
Fast jede zweite Frau und nahezu jeder fünfte Mann in Deutschland werden irgendwann im Leben mit dem Thema Inkontinenz konfrontiert. Fälschlicher Weise wird diese Erkrankung oft als „Alters- oder Frauenkrankheit“ bezeichnet. Richtig ist aber: Inkontinenz kann in jedem Alter auftreten und Frauen, Männer und auch Kinder betreffen.
Wenn Blase oder Darm „schwächeln“ ist dies meist mit hohem Leidensdruck verbunden und die Lebensqualität wird empfindlich eingeschränkt. Da das Thema oft mit Scham besetzt ist und es für Betroffene schwierig sein kann, über ihr Problem zu sprechen und Hilfe zu suchen, fehlt vielen Menschen ausreichendes Hintergrundwissen zu diesem Thema. Aus diesem Grund informieren wir Sie in den nächsten beiden Experten-Tipps explizit zu Möglichkeiten der Physiotherapie, den Beckenboden bei Frauen und Männern zu stärken. In vielen Fällen ist Inkontinenz einfach zu behandeln, wenn die Betroffenen frühzeitig fachkundige Hilfe suchen. Harn-, Luft- und Stuhlinkontinenz verursachen nicht nur körperliche, sondern oft auch psychosoziale Probleme. Im Rahmen einer physiotherapeutischen Behandlung können Frauen und Männer lernen, sich mit ihrer Situation auseinanderzusetzen und eigenverantwortlich ein gezieltes körperliches Training durchzuführen.
Sollten Sie folgende Symptome an sich beobachten, kann es sinnvoll sein, sich an einen Physiotherapeuten zu wenden: Urinverlust, ein Gefühl von „Schwere“ oder „Zug nach unten“ im Bauch, sehr häufiger Harndrang bei nur kleinen Entleerungsmengen, unkontrollierter Austritt von Luft (Flatulenzen), gehäuft auftretende Blasenentzündungen. Die Betroffenen werden in der physiotherapeutischen Praxis individuell beraten und informiert über Lage und Funktion des Beckenbodens, die Funktion von Blase und Darm sowie die Zwerchfell- und Beckenbodenkoordination und die Beziehung von Haltung und Beckenbodendynamik. Zudem werden gemeinsam geeignete Maßnahmen für „drängende“ Situationen im Alltag erarbeitet.
Im praktischen Teil geht es darum, die Wahrnehmungsfähigkeit für Beckenboden, Atmung und Haltung zu verbessern. Mit gezielten Übungen wird die Beckenbodenmuskulatur gekräftigt – dabei können auch verschiedene Hilfsmittel zum Einsatz kommen.
Wissen Sie, ob Ihr craniosacraler Rhythmus im Takt ist?
Die Craniosacrale Therapie ist eine körperorientierte, manuelle Behandlungsform. Sie hat sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in den USA aus der Osteopathie entwickelt. 1892 gründete Andres Taylor Still die weltweit erste Schule für Osteopathie. Einer seiner Schüler, William Garner Sutherland, erweiterte in den 1930er Jahren die Osteopathie um den cranio-sakralen Bereich. Die Craniosacrale Therapie basiert auf der Arbeit mit dem craniosacralen Rhythmus, der sich im feinen Pulsieren der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit zeigt. Diese Flüssigkeit nährt, bewegt und schützt unser Nervensystem – vom Schädel (Cranium) bis zum Kreuzbein (Os Sacrum). Der craniosacrale Rhythmus breitet sich über das Bindegewebe im ganzen Körper aus, daher kann man ihn überall ertasten und - differentialdiagnostisch betrachtet - mögliche Störungen feststellen.
Ein Therapeut, der craniosacral arbeitet, ertastet die Amplitude (Schwingungen), Symmetrie und Stärke des Rhythmus. Er kann dadurch die Qualität der rhythmischen Bewegungen erspüren und sie unterstützen und harmonisieren. Auf diesem Weg können sich Verspannungen, Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen im Bereich des Kopfes lösen. Das Immunsystem wird insgesamt gestärkt und die Vitalfunktionen des Körpers (Atem- und Herzrhythmus) können sich stabilisieren. Die craniosacrale Methode ist ganzheitlich ausgerichtet und erfordert größte Sorgfalt – auf körperlicher, emoionaler und psychischer Ebene. Sie geht davon aus, dass jeder Mensch über Selbstheilungskräfte verfügt, die aktiviert werden können. Eine achtsame und respektvolle sprachliche Begleitung der manuellen Behandlung unterstützt die Selbstwahrnehmung der Patienten und kann auch emotionalen Prozessen Raum geben und zugleich Halt bieten.
CMD – was tun, wenn der Kiefer schmerzt?
Der Begriff „Craniomandibuläre Dysfunktion“ (CMD) bezeichnet eine Vielzahl unterschiedlicher Symptome und Funktionsstörungen, die die Kiefergelenke und die Kaumuskulatur betreffen und das Gewebe, das mit ihnen verbunden ist.
CMD kann sich auf vielfältige Weise äußern: Oft treten Schmerzen auf beim Beißen, Kauen, Schlucken und Sprechen. Gelenkgeräusche wie leichtes Klicken bis hin zu lautem Knacken können beim Öffnen und Schließen des Mundes entstehen. Auch Bewegungseinschränkungen können eine Folge sein. Ohrenschmerzen, Verspannungen der Kaumuskulatur und Knirschen und Pressen im Zahnbereich gehören ebenfalls zu möglichen CMD-Auswirkungen. In der Regel fertigt der behandelnde Zahnarzt für den Patienten eine Aufbissschiene an, um das Kiefergelenk zu mobilisieren. Eine physiotherapeutische Behandlungsbegleitung ist für eine optimale Korrektur der Kieferstellung dabei empfehlenswert. Häufig treten bei CMD auch Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrgeräusche und Nackenbeschwerden auf. Oft wissen Patienten mit diesen Beschwerden nicht, dass ihre Schmerzen auf einen "falschen Biss" zurückgehen können.
Menschen aller Altersgruppen können von CMD betroffen sein – vom Kind bis zu Personen in hohem Alter. Die Diagnose CMD stellt der behandelnde Zahnarzt oder Kieferorthopäde – er kann eine Verordnung für Manuelle Therapie und/oder Krankengymnastik bei einem Physiotherapeuten ausstellen. Die Ursachen für CMD lassen sich in drei Bereiche unterteilen: 1. Veränderungen in der Verzahnung, des Bisses und Kieferskeletts (Okklusal-anatomisch). 2. Veränderungen von Gelenken, Muskeln und Nerven (Muskulo-skelettal). 3. Stressfaktoren in verschiedenen Lebensbereichen (Psychosozial). Physiotherapeuten untersuchen bei der CMD-Behandlung vorwiegend die Funktionsweise von Muskeln und Gelenken sowie den Aufbiss – die aktiven und passiven Bewegungen des Kiefergelenks werden vielfältig analysiert. Die individuell ausgerichtete Therapie kann sowohl passive Techniken umfassen als auch aktive therapeutische Übungen beinhalten, die die Patienten auch zu Hause ergänzend ausüben können.
Was ist das und wie funktioniert sie?
Die Osteopathie (griech. Osteon: Knochen, pathos: Leiden) ist eine Naturmedizin, die der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still entwickelt hat. Sie wird seit mehr als 140 Jahren erfolgreich praktiziert. Die osteopathische Medizin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und setzt bei den Selbstheilungskräften des Menschen an, d.h. sie geht davon aus, dass der Körper selbst in der Lage ist sich zu regulieren, vorausgesetzt alle Strukturen sind gut beweglich und somit auch gut versorgt.
Wird die Bewegungsmöglichkeit einzelner Körperstrukturen eingeschränkt, beeinträchtigt dies ihre gesunde Funktion. Im Laufe von Monaten oder auch Jahren können sich so ganze Spannungsketten im Körper bilden. Der Organismus reagiert auf Veränderungen oft über einen längeren Zeitraum mit Anpassung und Kompensation. Ist jedoch keine angemessene und ausreichende Regulierung mehr möglich, können Krankheiten entstehen. Die Folge können Schmerzen, Bewegungs- und Funktionsstörungen sein.
Ein Osteopath arbeitet ausschließlich mit seinen Händen, um die Ursachen von Schmerzen und funktionellen Störungen aufzuspüren und zu behandeln. Er ertastet Schicht für Schicht Spannungsmuster und Bewegungseinschränkungen, die durch spezielle Techniken behandelt werden. Ziel ist es, die Körperfunktionen wieder in ein Gleichgewicht zu bringen – in die sogenannte Homöostase. Zur Osteopathie gehören drei Behandlungssäulen:
Die Behandlung des Bewegungsapparates (parietale Osteopathie), die Behandlung der inneren Organe (viscerale Osteopathie) sowie die Behandlung von Schädel, Rückenmark und Nervensystem (kraniosacrale Osteopathie).
Eine osteopathische Behandlung kann daher sowohl bei Gelenkproblemen der Wirbelsäule und Extremitäten sinnvoll sein als auch bei Störungen des Verdauungs- und Ausscheidungssystems sowie Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel und Tinitus.
Akute Entzündungen, Infektions- und Tumorerkrankungen hingegen gehören zur Abklärung in die Hand eines Schulmediziners.
Wer kennt sie nicht, die bunten Bänder – wie wirken sie, die elastischen Klebestreifen?
Kinesio-Taping ist eine Methode zur Behandlung von Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates und Linderung von Schmerzen. Im Gegensatz zu traditionellen Taping-Techniken kommen beim Kinesio-Taping elastische Tapes zum Einsatz. Die Tapes weisen eine ähnliche Dicke auf wie die äußerste Schicht der menschlichen Haut. Sie lassen sich zwischen 30 und 40 Prozent über ihre Ausgangslänge hinaus dehnen - somit schränken sie die Beweglichkeit des behandelten Gelenks oder Muskels nicht ein. Die Pflasterstreifen sind atmungsaktiv und hautverträglich.
Entwickelt wurden die elastischen Tapes vom japanischen Arzt und Chiropraktiker Dr. Kenzo Kase in den 1970er Jahren. Er erklärt ihre Wirkungsweise mit der Bildung von „convolutions“ (Faltungen) auf der behandelten Stelle, die dafür sorgen, dass mehr Platz zwischen Muskel und Haut entsteht. Dieser Platz soll den Stoffwechsel erhöhen und auch für einen gesteigerten lymphatischen Abfluss sorgen.
Ein Hauptaspekt der, der Kinesio-Taping Methode zugeschrieben wird, ist die Schmerzlinderung. Eine gezielte Stimulation des neuromuskulären Systems über die Haut ermöglicht eine Veränderung der Muskelspannung – sie kann sowohl reduziert als auch erhöht werden – je nach Platzierung des Tapes. Ebenfalls kann eine Korrektur der Ausrichtung von Gelenken erfolgen.
Kinesio-Taping kann bei nahezu allen Muskeln und Gelenken in der physiotherapeutischen Praxis angewendet werden. Es wird sowohl bei Hand-, Ellenbogen-, Schulter- sowie Fuß- und Knieschmerzen eingesetzt als auch bei Wirbelsäulenbeschwerden. Bei akuten Verletzungen können besondere Anlagetechniken des Tapes den lymphatischen Rückfluss positiv beeinflussen.
Ein großer Vorteil – das Kinesio-Taping kann die Wirkung einer physiotherapeutischen Behandlung optimal ergänzen und verlängern.
Wie entsteht er, wie kann man ihn vermeiden?
Die Gründe für die Entstehung von Muskelkater sind umstritten. Überholt ist aber definitiv die Vorstellung, dass eine übermäßige Milchsäurebildung in der Muskulatur verantwortlich für den Muskelkater ist.
Heute geht man davon aus, dass Muskelkater durch feine Risse in Muskelfasern entsteht.
Hauptsächlich zwei Faktoren führen zu den mikroskopisch kleinen Verletzungen: Ungewohnte Bewegungsabläufe und eine zu hohe Belastungsintensität für den jeweiligen Trainingszustand des Sporttreibenden. Dadurch kann es zu einem Verlust der intra- und intermuskulären Koordination kommen, d. h. das Zusammenspiel innerhalb eines Muskels oder das Zusammenspiel mehrerer Muskeln untereinander kann beeinträchtigt werden. Die so entstehenden unkoordinierten Muskelanspannungen führen zu den „Mikrotraumatisierungen“ im Muskelgewebe. Diese haben das Entstehen kleiner Ödeme im Muskel zur Folge (Wasserbildung auf Basis einer Verletzung). Es kommt zum Austritt von schmerzauslösenden Substanzen in den Raum zwischen den Muskelfasern, die als Folge zu einer schmerzhaften reflektorischen Verspannung des betroffenen Muskels führen. Die Muskelschmerzen machen sich ca. zwölf Stunden nach der Belastung bemerkbar und sind meist nach zwei bis drei Tagen "verstoffwechselt".
Um die Symptome des Muskelkaters zu lindern, bieten sich folgende Maßnahmen an: Warme Bäder, leichte Massagen, sowie leichte aktive Muskelarbeit z.B. durch Auslaufen oder andere langsame Bewegungen. Diese Maßnahmen fördern und beschleunigen den Stoffwechsel und somit den Abtransport von Abbauprozessen im Muskelgewebe. Ein zusätzliches dynamisches Dehnen kann die Regenerationsfähigkeit noch weiter fördern. Ebenfalls wichtig: Dem Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe zuführen!
Am besten ist es natürlich, Muskelkater erst gar nicht entstehen zu lassen: Man kann ihm durch ein regelmäßiges Training und einen langsamen und adäquaten Trainingsaufbau – z.B. nach der Winterpause – vorbeugen. Wer erstmalig mit einer Sportart beginnen möchte, sollte zunächst Bauch- und Rückenmuskulatur trainieren oder Walken und die Belastungsintensität und -dauer angepasst steigern.
Starten Sie beim Joggen mit physiotherapeutischen Übungen fit in den Frühling
Die zunehmend wärmeren Temperaturen laden vermehrt zu Outdoorsportarten im Ausdauerbereich wie Walken und Joggen ein. Geeignetes Schuhwerk und eine dosierte Belastung sind wichtig, damit der Körper keinen Schaden nimmt. Laufschuhe sollten beispielsweise nicht älter als ein Jahr sein bzw. mehr als 1.000 km zurückgelegt haben, da sich ihre Dämpfungseigenschaften verändern. Pulsuhren können nützliche Trainingspartner sein, wenn es um die Beachtung der angemessenen Herz-Kreislauf-Belastung geht.
Um den Körper wieder langsam an mehr Bewegung zu gewöhnen, ist eine gute Vorbereitung notwendig: Die Muskelgruppen der Füße, Waden, Oberschenkel und des Beckens sollten vorbereitend gedehnt werden. Zu Beginn bieten sich dynamische und aktivierende Dehnungen zum Spannungsaufbau an; zum Ende des Laufens sorgen langsame Dehnungsübungen zur Verbesserung der Durchblutung und des Stoffwechsels.
Bei den ersten Fitnesseinheiten sollte nicht „übertrieben“ werden. Nach einer Trainingspause gilt es Verletzungen vorzubeugen – Knochen, Gelenke, Sehnen und Bänder benötigen über mehrere Wochen ein Aufbau-Training, um eine wachsende Laufbelastung zu tolerieren! Bei erhöhter Belastung können Zerrungen ebenso auftreten wie Knochenhautreizungen am Schienbein und „Ermüdungsbrüche“ im Mittelfußbereich. Ansatzreizungen von Sehnen (Patellasehne, Achillessehne) können zu schmerzhaften Signalen führen, die einen chronischen Verlauf nehmen können, wenn sie nicht behandelt werden. Geeignete physiotherapeutische Maßnahmen – als Prophylaxe und Pflege der zu belastenden Strukturen oder bei Verletzungen – sind Dehnungen, Kräftigungsübungen, der Aufbau bzw. die Stabilisation der Rumpfmuskulatur und Massagen.
Welche Rolle spielen sie in der modernen Physiotherapie?
Der Begriff "fascia" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "Verbund, Bündel, Verbinden". Unter Faszien versteht man ein Bündel von einzelnen Fasern, die zusammen das Bindegewebe in unserem Körper ausmachen. Das durchsichtige Gewebe durchdringt unvseren ganzen Körper wie ein gigantisches Netz und gibt ihm seine Form – oft wird der Vergleich mit einem „inneren Spiderman-Anzug“ gezogen.
In den Faszien befinden sich Rezeptoren und Nervenzellen, die Schmerzen wahrnehmen und Informationen über Bewegungen und Organfunktionen an unser Gehirn senden. Sind die Faszien gesund, liegen sie in geordneter Struktur und halten unseren Körper innerlich zusammen. Sie übertragen die Kraft der Muskeln. Sind die Faszien jedoch verklebt und verhärtet können Schmerzen und Unbeweglichkeit die Folge sein. Ist der Prozess noch nicht zu weit fortgeschritten, können Physiotherapeuten die Verklebungen oft noch lösen.
„Wenn man mit den Faszien arbeitet, behandelt man die Zweigstellen des Gehirns. Nach allgemeinen Geschäftsregeln haben Zweigstellen gewöhnlich die gleichen Eigenschaften wie deren Zentrale. Warum sollte man also die Faszien nicht mit dem gleichen Maß an Respekt behandeln wie das Gehirn selbst?“ (Still, 1899)
Um das Netz der Faszien wieder zu strukturieren und das Gwebe elastisch zu machen, helfen Physiotherapeuten mit manuellen Therapien (Therapien, die mit der Hand ausgeführt werden). Gezielte Bewegungstherapien und Dehnungsübungen können Schmerzen lindern, ohne dass Medikamente oder operative Eingriffe erforderlich sind.